MedienPädagogik: Zeitschrift für Theorie und Praxis der Medienbildung (Sep 2023)
Entgrenzung pädagogischer Expertise durch Soziale Medien
Abstract
Ausgangspunkt dieses Beitrags ist die Familie als primäre Sozialisationsinstanz und zentraler Ort kindlicher Bildung. Der gesellschaftliche Wandel konfrontiert Familien mit weitreichenden Herausforderungen und verstärkt das generelle Bedürfnis von Eltern nach Rat und Unterstützung. Aufgrund der zunehmenden Mediatisierung werden auch die Sozialen Medien für Familien immer bedeutsamer, da sie ihnen einen Raum für Informationen, Erfahrungsaustausch und Unterstützung bieten. Bislang ist jedoch ungeklärt, wie sich die Rezeption des Social Web auf Eltern auswirkt. Daher wird übergreifend danach gefragt, inwiefern die zunehmende Nutzung des Social Web, insbesondere von Familienblogs, die Familie beeinflusst. Auf Basis eines Mixed-Methods-Designs wurde zunächst eine quantitative Online-Befragung und anschliessend eine qualitative Interviewstudie durchgeführt, die den Schwerpunkt der Untersuchung bildet. Die ersten Ergebnisse zeigen: Die Rezipient:innen von Familienblogs sind eine vordergründig homogene Gruppe von Eltern, die sich hauptsächlich online über kindbezogene Themen informieren, subjektiv ‹wertvolle› Blogs rezipieren und ausgewählten Content in ihr «Doing Family» (Jurczyk 2018) transformieren. Dieser Beitrag thematisiert erste ausgewählte Ergebnisse.
Keywords