Monitor Versorgungsforschung (Apr 2025)

Förderung der digitalen Transformation im Gesundheitswesen

  • Dr. rer. medic. Thomas Petzold,
  • Katharina Ille MA,
  • Pauline Effenberger MSc,
  • Dr. rer. pol. Kerstin Rego,
  • Dipl.-Biol. Heike Beschmann,
  • Jörg Siebert,
  • Dipl.-Betriebswirt (FH) Oliver Steidle MA

DOI
https://doi.org/10.24945/MVF.02.25.1866-0533.2708
Journal volume & issue
Vol. 2025, no. 02
pp. 71 – 78

Abstract

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Hintergrund: Die Gesundheitsversorgung ist mit unterschiedlichen Herausforderungen konfrontiert. Die digitale Transformation stellt dabei zugleich Herausforderung und Chance dar. Mit der digitalen Transformation werden unterschiedliche Erwartungen verknüpft, die nur durch hohen finanziellen und personellen Aufwand erreicht werden können. Das vorhandene Personal muss qualifiziert sein, um die Potenziale der digitalen Transformation zu nutzen und die Erwartungen erfüllen zu können. Dabei ist unklar, welche Qualifikationen das Personal benötigt. Ziel dieses Beitrags ist die Analyse des Kompetenzprofils aus Sicht des Qualitäts- und Risikomanagements und die Identifikation weiterer Kompetenzen zur Förderung der digitalen Transformation. Methode: Es erfolgte eine semistrukturierte Literaturrecherche in wissenschaftlichen und anwenderbezogenen Datenbanken und Fachzeitschriften. Zusätzlich wurden Bücher und Websites in die Analyse eingeschlossen, um eine breite Publikationsgrundlage für die Recherche zugrunde zu legen. Die Auswahl der Kompetenzen erfolgte durch eine Person und die identifizierte Kompetenz sowie deren Zuordnung zum generischen Kompetenzcluster wurde unter Beteiligung aller Autoren konsentiert. Ergebnisse: Insgesamt konnten 89 Kompetenzen für das Qualitäts- und Risikomanagement ermittelt werden, die den drei generischen Kompetenzclustern persönliche Kompetenzen, fachliche und methodische Kompetenzen sowie Kompetenzen zur Förderung der digitalen Transformation zugeordnet wurden. Für das Kompetenzcluster der digitalen Transformation konnten 20 Kompetenzen ermittelt werden, die Themenfelder umfassen, wie bspw. Digital Literacy, Einsatzmöglichkeiten von Data Analytics und Künstlicher Intelligenz, Urteilsfähigkeit über digitale Innovationen, und mit verstärktem Einsatz in der Gesundheitsversorgung weitere Facetten entfalten werden. Diskussion: Die ermittelten Kompetenzen erweitern das Kompetenzprofil der Qualitäts- und Risikomanagementbeauftragten und spiegeln deren zentrale Rolle in der Steuerung und Unterstützung von Gesundheitseinrichtungen wider. Der Umfang und die Detailtiefe aller aufgeführten Kompetenzen können je nach Organisation variieren, was am häufigsten mit deren Größe und Kultur assoziiert ist. Zur Erreichung von Zielen der digitalen Transformation muss Personal ausreichend qualifiziert werden. Das vorliegende Kompetenzprofil bietet darauf aufbauend die Möglichkeit, mit Fort- und Weiterbildungsangeboten Mitarbeitende bedarfsorientiert und gezielt anzusprechen. In welchem Ausmaß Qualitäts- und Risikomanagementbeauftragte sich hinsichtlich der ermittelten Kompetenzen qualifizieren, sollte in Abhängigkeit vorhandener Berufsgruppen mit detailliertem Fachwissen abgestimmt und eine Kultur zum Austausch zwischen allen Berufsgruppen gefördert werden.

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