Schweizerische Zeitschrift für Bildungswissenschaften (Sep 2009)

Die Kompetenzen der Berufsmaturanden: Evaluation in der Berufsbildung. Eine regionale Studie mit einem Vergleich zwischen Berufsmaturität und gymnasialer Maturität

  • Gianni Ghisla,
  • Mauro Bernasconi,
  • Edo Poglia

DOI
https://doi.org/10.24452/sjer.31.2.5095
Journal volume & issue
Vol. 31, no. 2

Abstract

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Der vorliegende Artikel stellt die wesentlichen Erkenntnisse aus einer regionalen Studie vor, welche zwischen 2001 und 2005 an den Tessiner Maturitätsschulen sowie an der Fachhochschule durchgeführt wurde. In der ersten Phase ging es primär darum, das vorhandene quantitative und qualitative Potenzial der Maturanden aus Berufsschule und Gymnasium im Hinblick auf die Einführung der Informatikfakultät an der Università della Svizzera Italiana (USI) zu evaluieren. In der zweiten Phase wurde der Fokus auf die Berufsmaturität einschliesslich eines Vergleichs mit der gymnasialen Maturität gerichtet: Anhand einer Gesamterhebung wurde u.a. der Frage des Kompetenzprofils der Maturanden und der Unterschiede je nach Studienrichtung nachgegangen. Neben qualitativen Interviews mit den Lehrpersonen, Fragebögen sowie Leistungs- und Intelligenztests wurde eigens ein spezifisches Instrument zur Erfassung kultureller Kompetenzen entwickelt. Die Ergebnisse zeigen für die Berufsschulmaturanden ein durchzogenes und ambivalentes Bild: Sie weisen in einigen Kompetenzbereichen Ressourcen auf, die durchaus mit den Gymnasiasten vergleichbar sind, etwa ihr kognitives, «sprachunabhängiges» Intelligenzpotenzial. Hingegen sind im Bereich der sprachlichen und kulturellen Ressourcen deutliche Defizite erkennbar. Vergleicht man die Berufsmaturitätsrichtungen, so sind Schwierigkeiten v.a. bei den Absolventen der kaufmännischen Berufsmatura auszumachen.

Keywords