Convivium (Dec 2021)

Das ,Unheimlicheʻ in JAROSŁAW MAREK RYMKIEWICZʼ Umschlagplatz und IGOR OSTACHOWICZʼ Noc żywych Żydów [Nacht der lebenden Juden]

  • Alexander Höllwerth

DOI
https://doi.org/10.18778/2196-8403.2021.04

Abstract

Read online

Das ,Unheimlicheʻ rührt sowohl in Jarosław Marek Rymkiewiczʼ Umschlagplatz als auch in Igor Ostachowiczʼ Noc żywych Żydów [Nacht der lebenden Juden] weniger von einer romantischen Faszination am Gespenstischen als vielmehr von einem tiefsetzenden kollektiven Trauma her – ein Trauma, entspringend einem Schuldkomplex, der nur schwer objektivierbar ist. Dieses Trauma lässt das, was Améry als ,Heimat‘ und Flusser als ,Wohnen‘ bezeichnet, brüchig und fragwürdig werden. Allein die Auseinandersetzung mit dem diesem Trauma und diesem Schuldkomplex zugrundelie­genden Menschheitsverbrechen vermag einen Ausweg aus dieser Dynamik des ,Unheimlichen‘ zu bahnen.

Keywords