Magazin erwachsenenbildung.at (Oct 2024)

Erwachsenenbildung als Friedensbildung

  • Werner Wintersteiner

Journal volume & issue
Vol. 18, no. 53
pp. 8 – 16

Abstract

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Die Präsentation des Konzepts „Kultur des Friedens“ durch die UNESCO im Jahr 1999 gilt dem Autor zufolge als eine der wichtigsten friedenspädagogischen Weichenstellungen der Zeit nach 1945 und ist unverzichtbar für friedenspädagogische Orientierungsversuche. Der Beitrag greift diese Grundlage auf und verknüpft sie mit ökologischen und postkolonialen Ansätzen. Diese fordern Solidarität zwischen Menschen untereinander und zwischen allen Lebewesen auf unserem Planeten. Sie plädieren dafür, globale Machtverhältnisse und rassistische Ideologien kritisch zu reflektieren. Friedensbildung verbindet damit Global Citizenship Education mit Planetary Citizenship. Bezugnehmend auf den russischen Angriffskrieg auf die Ukraine setzt sich der Autor kritisch mit Positionen auseinander, die Friedensbildung für obsolet erklären und stattdessen materielle und geistige Aufrüstungen sowie Kriegstüchtigkeit propagieren. Er plädiert für einen pluralistischen pädagogischen Zugang, der den Lernenden alle vorhandenen Positionen zugänglich macht und dabei ergebnisoffen bleibt. Denn Bildung dürfe nie zur Indoktrination werden. Da Erwachsene bereits eine Urteilsfähigkeit entwickelt haben, hat besonders die Erwachsenenbildung die Chance, dass pädagogisches Wirken zu gesellschaftlicher Veränderung führt. (Red.)

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