Monitor Versorgungsforschung (Apr 2023)

Ökonomische Langzeiteffekte innovativer Therapiekonzepte am Beispiel von Hepatitis C

  • Mareike Konstanski MSc,
  • Kim Joline Schmidt MSc,
  • Antje Rössel MSc PH,
  • Dr. PH Andrej Rasch,
  • Dr. rer. pol. Thomas Mittendorf

DOI
https://doi.org/10.24945/MVF.02.23.1866-0533.2486
Journal volume & issue
Vol. 2023, no. 02
pp. 61 – 65

Abstract

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Ökonomische Langzeiteffekte von kostspieligen innovativen Therapien werden in Deutschland bei der Nutzenbewertung neuer Technologien vernachlässigt. Jedoch kann die Einbindung robuster Langzeitdaten ökonomische Anreize für Investitionen setzen und langfristig mit Einsparungen für das Gesundheitssystem einhergehen. Die kurative Hepatitis-C-Therapie mit direkt antiviralen Agentien (DAAs) ist ein Beispiel für die Abwägung klinischer und ökonomischer Kurz- und Langzeiteffekte. Ökonomische Daten aus den letzten Jahren zeigen, dass die Behandlung mit DAAs in verschiedenen Ländern zwar kurzfristig mit höheren Behandlungskosten verbunden ist, langfristig jedoch zu signifikanten Ersparnissen für Gesundheitssysteme, Verbesserungen in der Lebensqualität der Patient:innen und Produktivitätszuwächsen führt. Das Beispiel der Hepatitis C-Therapie zeigt, dass sich Deutschland zukünftig mit der gesamtgesellschaftlichen Perspektive von innovativen Arzneimitteln auseinandersetzen muss, da mittel- und langfristige Kosteneffekte der neuen Therapieansätze patienten- als auch wirtschaftsbezogen von enormer Bedeutung sind.

Keywords