Monitor Versorgungsforschung (Oct 2022)

Konstruktivismus

  • Markus Greß-Heister M.A., LL.M.

DOI
https://doi.org/10.24945/MVF.05.22.1866-0533.2443
Journal volume & issue
Vol. 2022, no. 05
pp. 44 – 47

Abstract

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Den Konstruktivismus-Artikel zusammenfassen zu wollen, heißt konsequenter- oder paradoxerweise ihn nicht letztgültig beschreiben oder einzelnen Autor:innen zuordnen zu können. Den Konstruktivismus gibt es – konstruktivistisch betrachtet – nämlich gar nicht. Es oder er ist vielmehr davon abhängig, wer ihn beschreibt (Beobachter) und wie er beschrieben wird (Sprache als Medium) und wofür er beschrieben wird (Kontextualisierung). Der folgende Beitrag entscheidet sich für die Entscheidung den Versuch einige Grundgedanken „des“ Konstruktivismus durch das Beobachten beim Beobachten (Beschreiben) aufzuzeigen (Kybernetik 2. Ordnung). Konstruktivistisches Denken ist per se nicht originell: man kann es zusammenfassend als eine Art das „Denken zu Be-denken“ begreifen, das seine Wurzel sehr stark in naturwissenschaftlich-biologischen Sichtweisen hat und in seinen Wirkungen die grundlegende Betrachtungsweise für die angewandten systemischen und hypnosystemischen Ansätze in den therapeutischen, psychologischen, wirtschaftlichen und sozialwissenschaftlichen Wissenschaften ist. Metaperspektivisch formuliert sich eine Meta-Theorie aus den Gebieten der Neurobiologie/ Neurowissenschaften, der Wissenssoziologie, der Kybernetik, der erkenntnistheoretisch ausgerichteten Geschichte der Philosophie und der Psychologie. Selbst der Begriff Theorie greift, wie im Folgenden noch zu zeigen ist, zu kurz: es handelt sich vielmehr um eine eigene Art des „in und auf die Welt Empfindens, Sehens und Fühlens“: Entsprechend diesen Wurzeln kann man wissenschaftshistorisch mindestens den radikalen, den philosophischen, den (neuro)biologischen, den psychologischen, den kybernetischen, den wissens-soziologischen Konstruktivismus und den sog. Erlanger-Konstruktivismus unterscheiden. Im Folgenden folgen die Grundgedanken, die alle „Spielarten“ des Konstruktivismus miteinander verbinden bzw. teilen.

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