Journal für Kulturpflanzen (Mar 2012)

Die Waldschutzsituation 2011 in der Bundesrepublik Deutschland

  • Nadine Bräsicke,
  • Martin Hommes

DOI
https://doi.org/10.5073/JfK.2012.03.01
Journal volume & issue
Vol. 64, no. 3

Abstract

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Der Beitrag gibt einen kurzen Überblick zur Waldschutzsituation in 2011 für die Bundesrepublik Deutschland. Zu Beginn des Jahres verursachten extreme Schneefälle erhebliche Schäden durch Schneebruch und Schneedruck, die eine schnelle Aufarbeitung der Schadhölzer erforderten. Die anschließend trocken-warme Witterung im zeitigen Frühjahr ließ die Schwärmaktivität der Fichtenborkenkäfer bereits sehr zeitig im Jahr einsetzen. Diese zeigten im weiteren Verlauf zunächst einen Populationsanstieg. Das wechselhaft-feuchte Wetter im Sommer in Verbindung mit den Maßnahmen der „sauberen Waldwirtschaft‟, verhinderte jedoch eine Massenvermehrung. Im weiteren Jahresverlauf verursachten Spätfrost und ergiebige Regenfälle, die in Waldbeständen zu langanhaltender Staunässe führten, starke Schäden bis Absterbe­erscheinungen an Laub- und Nadelhölzern. Insgesamt war im Waldschutzjahr 2011 eine angespannte Lage in einigen Bundesländern zu verzeichnen. Besonders die Situation bei den Kieferngroßschädlingen und der Nonne sowie der Eichenfraßgesellschaft erforderten Insektizid­anwendungen aus der Luft. Auch die Massenvermehrung des Eichenprozessionsspinners hielt in mehreren Ländern weiterhin an, so dass es auch hier zu lokalen Bekämpfungsaktionen gekommen ist. Der schlechte Vitalitäts­zustand der Eiche gibt weiterhin Anlass zur Besorgnis. Im Interesse des Waldschutzes werden Präventionsmaßnahmen immer notwendiger, die nur über die Regulation der blattfressenden Schadinsekten erfolgen können, um weitere starke Vitalitätsverluste zu vermeiden. Begünstigende Wetterbedingungen führten auch wieder zu pilzbedingten Pflanzenkrankheiten vor allem an Douglasie (Phaeocryptopus gaeumannii) und Kiefer (Lophodermium seditiosum). Das Eschentriebsterben verursacht weiterhin zunehmende Probleme. Diesbezüglich erfolgte in vielen Bundesländern eine Erhebung zu Verbreitung und Schadintensität der Krankheit. Als weitere invasive Art ist die Ulmenblattwespe (Aproceros leuco­poda) in Deutschland angekommen, die erstmals in Bayern Schäden verursachte.

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