Journal für Kulturpflanzen (Sep 2024)

Untersuchung des Gefahrenpotentials von Pleurotus ostreatus und Flammulina velutipes innerhalb der Rosskastanien-Komplexkrankheit

  • Annika Müller-Navarra,
  • Dirk Dujesiefken,
  • Elisabeth Magel

DOI
https://doi.org/10.5073/JfK.2024.01.10
Journal volume & issue
Vol. 76, no. 01

Abstract

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Auslöser für die Rosskastanien-Komplexkrankheit ist das Bakterium Pseudomonas syringae pv. aesculi. Als Folgeerscheinung wird ein rascher Holzabbau durch den Austernseitling (Pleurotus ostreatus) und den Samtfußrübling (Flammulina velutipes) beobachtet. Vor Auftreten der Komplexerkrankung wurde beiden Pilzen nur ein geringes Holzzersetzungsvermögen zugesprochen. Um das Gefahrenpotential dieser Pilze innerhalb der Komplexkrankheit zu untersuchen, wurden zwei in vitro Versuchsreihen mit Mono-, Dual- und Multiplexkulturen durchgeführt. In der ersten Versuchsreihe wurde anhand der Messung des radialen Mycelwachstums der Einfluss der Basidiomyceten aufeinander sowie der Einfluss des Bakteriums auf das Wachstum der Basidiomyceten untersucht. Die zweite Versuchsreihe diente der Untersuchung des Holzabbauverhaltens der Pilze in Mono- und Dualkultur. Die Versuchsergebnisse zeigen, dass unter Beteiligung des Bakteriums P. syringae pv. aesculi von F. velutipes ein größeres Gefahrenpotential ausgeht als von P. ostreatus. Das Gefahrenpotential von F. velutipes steigert sich offenbar durch den synergistischen Effekt des Neobionts P. syringae pv. aesculi auf das Mycelwachstum, so dass der Pilz erst durch die Anwesenheit des Bakteriums zu einem Problem bei der Bewertung der Verkehrssicherheit der Gattung Aesculus wird.

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