Julius-Kühn-Archiv (Feb 2022)

Betriebliche Erfahrungen zur mechanischen Unkrautkontrolle in Winterraps

  • Arendholz, Erik,
  • Ziesemer, Andrea,
  • Andert, Sabine

DOI
https://doi.org/10.5073/20220124-073252
Journal volume & issue
Vol. 468
pp. 378 – 384

Abstract

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Mechanische Unkrautbekämpfung ist eine Alternative zum chemischen Herbizid-Einsatz in Winterraps. Der vorliegende Beitrag stellt Erfahrungen landwirtschaftlicher Praxisbetriebe zur mechanischen Unkrautkontrolle dar. Die Daten stammen aus einer im Sommer 2020 – Frühjahr 2021 durchgeführten und auf Fragebögen basierenden Erhebung. Landwirtschaftliche Betriebe aus Deutschland (75 %), Österreich (13 %), der Schweiz (6 %) und Frankreich (6 %) haben an der Umfrage teilgenommen. Unkräuter und Ungräser werden durch die teilnehmenden Betriebe mechanisch in Winterraps im Herbst in den phänologischen Entwicklungsstadien BBCH 10 - 21 und im Frühjahr in den BBCH-Stadien 28 - 35 kontrolliert. Die Hälfte der befragten Betriebe spart durch den Einsatz mechanischer Unkrautkontrolle 30- 70 % chemischer Herbizide ein - die Reduktion des Herbizid-Einsatzes wurde unter allen Befragten als wichtigster Grund für die Einführung der mechanischen Unkrautkontrolle angegeben. Auslaufende Zulassungen chemischer Herbizide sowie die Reduktion der Herbizidkosten sind ebenfalls entscheidende Gründe für die mechanische Unkrautkontrolle der Teilnehmer. Dikotyle Arten (C. bursa-pastoris, G. aparine) lassen sich nach den Einschätzungen der Praxisbetriebe gut bis sehr gut mechanisch kontrollieren. Mechanische Kontrolle der monokotylen Arten (A. myosuroides, A. spica-venti, Ausfallgetreide) sowie der Dikotylen Rumex sp., T. arvense und S. media wird durch die teilnehmenden Landwirte als weniger effizient eingeschätzt.

Keywords