MedienPädagogik: Zeitschrift für Theorie und Praxis der Medienbildung (Oct 2020)

(Un-) Wahre der Bildung

  • Christian Leineweber

DOI
https://doi.org/10.21240/mpaed/38/2020.10.01.X
Journal volume & issue
Vol. 38
pp. 1 – 20

Abstract

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Fake News beeinflussen die Aneignung politischer Informationen in Social Media und Internet sowie damit die Art und Weise der Konstruktion von Wirklichkeit und Erfahrung von Wahrheit. Der vorliegende Beitrag setzt sich mit dieser Beeinflussung auf Basis einer bildungstheoretischen Perspektive auseinander, die die Autonomie der Subjekte fokussiert. Ausgehend von der These, dass Autonomie auf sozialen Praktiken beruht, die Subjekte als Legitimation ihres eigenen Handelns anerkennen, wird das Phänomen der Fake News zunächst skizziert und mithin als Problemgegenstand beschrieben. Auf diese Weise kann ein medienpädagogisches Handlungsfeld abgesteckt werden. Innerhalb dieses Feldes werden auf der einen Seite Prinzipien der Autonomie unterlaufen, wodurch auf der anderen Seite neuartige Anforderungen an den Bildungsbegriff entstehen. Diese Anforderungen erwecken die Notwendigkeit eines sowohl affirmierenden als auch negierenden Welt- und Selbstbezugs der Subjekte, welches es anhand des Verhältnisses zwischen ‹Wahrheit› und ‹Unwahrheit› zu explorieren gilt.

Keywords