Journal of Social Science Education (Sep 2006)

Bildungsstandards für die Berufsbildung aus europäischer Perspektive am Beispiel Großbritannien: Darstellung, Einordnung und Konsequenzen für die deutsche Debatte

  • Matthias Pilz

Journal volume & issue
Vol. 5, no. 3
pp. 43 – 66

Abstract

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Bildungsstandards werden in diversen Ländern der EU in Zusammenhangmit der beruflichen Bildung diskutiert. Der vorliegende Beitrag skizziert dieStandardisierung am Beispiel eines schottischen Modulangebots (SVQs) undvergleicht die Befunde mit den Gegebenheiten im deutschen DualenSystem. Im schottischen Kontext ist neben dem Zusammenhang vonStandardisierung und Modularisierung auch auf die korrespondierendenKonzepte des „competence based approach“ und der „Outputorientierung“einzugehen. Dabei wird deutlich, dass die Verwendung identischer Begriffein verschiednen Ländern wegen unterschiedlicher Bedeutungsinhalte zuIrritationen führen kann. Als Ergebnis lässt sich feststellen, dass diebritisch-schottische Standardisierung outputorientiert ausgerichtet ist,Mindestanforderungen setzt und einen Fokus auf Testwerte besitzt.Hingegen ist das deutsche Dualen System auf den Input ausgerichtet,definiert Lernziele sowie Kompetenzen als übergreifendes Konstrukt undfixiert damit ein eher durchschnittliches Erwartungsniveau.Weiterhin wird im internationalen Kontext für eine weite Fassung und damitDefinition des Begriffs der Standards bzw. Standardisierung plädiert, daeine alleinige Fokussierung auf Bildungsstandards andere wichtigeElemente der Normierung eines (Berufs-) Bildungssystems ausblendenwürde. Dieser Sachverhalt gilt auch vor dem Hintergrund neusterEntwicklungen auf EU-Ebene, wie der Entwicklung eines EuropäischenQualifikationsrahmens (European Qualification Framework, EQF) und einesKreditpunktesystems (European Credit Transfer System in VocationalEducation and Training, ECVET).

Keywords