Zeitschrift für Praktische Philosophie (Jul 2024)

Autorität, Öffentlichkeit und der Geist der Freiheit.

  • David Owen

DOI
https://doi.org/10.22613/zfpp/11.1.8
Journal volume & issue
Vol. 11, no. 1

Abstract

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Dieser Essay legt den Fokus auf den Kontext von und die Beziehung zwischen Kants ersten beiden Publikationen in der Berlinischen Monatsschrift: „Idee zu einer allgemeinen Geschichte in weltbürgerlicher Absicht“ und „Beantwortung der Frage: Was heißt Aufklärung?“. Seine Absicht ist nicht, einfach nur zu verstehen, was Kant in diesen Essays sagt, sondern zu rekonstruieren, was er macht, indem er die beiden Essays in dieser Zeitschrift, in dieser Reihenfolge, zu dieser Zeit veröffentlicht. Indem der Essay den geistesgeschichtlichen Kontext der Zeitschrift, in der Kant seine Essays publiziert, hinsichtlich seiner Beziehung zur Berliner Mittwochsgesellschaft und hinsichtlich des Aufklärungsverständnisses, das sie darstellt, rekonstruiert, argumentiere ich, dass eine zentrale Absicht von Kants Text darin besteht, dass er eine Kritik der ‚dogmatischen‘ Sichtweise bereitstellt und ein alternatives, „kritisches“ Verständnis anbietet. Es wird argumentiert, dass die frühere Veröffentlichung „Die Idee zu einer allgemeinen Geschichte“ eine zentrale Rolle einnimmt, um Orientierung für Kants Leserschaft auf den radikalen Blick der Aufklärung zu bieten, die er vorschlägt, und ihr ermöglicht, sich selbst als rationale, autonome Akteure zu begreifen, die in der Lage sind, das Projekt der Aufklärung fortzuführen. Der Argumentationsgang zielt darauf zu zeigen, dass Kants Essays eine Intervention darstellen, eine komplexe Arbeit der Anwaltschaft, die sich an Vormünder, die Öffentlichkeit und den Staat richtet.

Keywords