Die Bodenkultur (Nov 2018)

Cyanogenese in Futterpflanzen und Auswirkungen in der Wiederkäuerernährung

  • Rempt Katharina,
  • Gierus Martin

DOI
https://doi.org/10.2478/boku-2018-0016
Journal volume & issue
Vol. 69, no. 3
pp. 201 – 212

Abstract

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Die Vielfalt an Verbindungen zeichnet die sekundären Pflanzeninhaltsstoffe aus. Cyanogene Glykoside entstehen aus Aminosäuren und stellen in Pflanzen eine Speicherform für Blausäure dar. Sie sind ungiftig, solange sie nicht mit den dementsprechenden spaltenden Enzymen in Kontakt kommen. Die Funktion der cyanogenen Glykoside wurde viel diskutiert, für mehrere Pflanzenarten wurde die Hypothese eines Abwehrmechanismus anerkannt. Sorghum wird aufgrund ihres Vertretungscharakters für Mais in Europa angebaut, besonders bei zunehmender Sommertrockenheit und zur Sicherung einer vielfältigen Fruchtfolge in einigen Gebieten. Weißklee (Trifolium repens) stellt trotz seiner sortenspezifisch schwankenden cyanogenen Glykosidgehalte eine bedeutende Futterpflanze dar. Aufgrund dessen wurde die Cyanogenese bei Weißklee intensiv untersucht, zwei Gene (Ac und Li) sind für die Cyanogenese verantwortlich. Die durch die Pflanzenzüchtung zur Verfügung stehenden Weißkleesorten mit niedrigen cyanogenen Glykosidgehalten werden in der Praxis bevorzugt genutzt.

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