Conflict & Communication Online (Oct 2008)

Bildung und Überprüfung von Hypothesen in der Migrationsforschung

  • Wassilios Baros

Journal volume & issue
Vol. 7, no. 2
pp. 1 – 10

Abstract

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Am Beispiel der aktuellen Debatte über Sprache und Integration von Minderheiten wird der Frage nach dem Zusammenspiel zwischen Gegenstandsverständnis, Wissensideal und Erkenntnisinteresse in der Migrationsforschung nachgegangen. Dabei wird die These vertreten, dass in einer mainstream-orientierten Forschungspragmatik, in deren Rahmen die Kontrolle von Bedingungen und Effekten menschlichen Verhaltens vordergründig ist, Fragen nach den Aufgaben der jeweiligen Wissensbildung in den Hintergrund geraten. Im Unterschied zu einem Bedingungsdiskurs – in welchem der technischen Verwertbarkeit von Wissensbildung für die Begründung der Angemessenheit des je eigenen Ansatzes eine entscheidende Rolle zukommt – wird hier die Notwendigkeit eines auf die Gewinnung emanzipatorischen Reflexionswissens abzielenden Erkenntnisinteresses für die Migrationsforschung herausgearbeitet und die Relevanz des Capabilities-Approach für eine Neuorientierung in der Interkulturellen Forschung und Bildung begründet.

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