PraxisForschungLehrer*innenBildung (Feb 2024)
Soziale Ungleichheit als Schwerpunkt in der Lehrer*innenbildung
Abstract
Im Mittelpunkt des Teilprojekts 3 „Fachdidaktische Professionalisierung unter Berücksichtigung sozialer Ungleichheit und Inklusion“ des Bielefelder Projekts BiProfessional der Qualitätsoffensive Lehrerbildung (Förderkennzeichen: 01JA1908) stand die Frage, wie die Produktion und Reproduktion sozialer Ungleichheit durch Lehrer*innenhandeln und institutionelle Diskriminierung in universitären Veranstaltungen verschiedener Fachdidaktiken in den Blick genommen werden kann, um bei Studierenden durch transdisziplinäre und phasenübergreifende Formate des Forschende Lernens ein reflexiv-kritischen Praxisverständnis zu entwickeln. Dieser Beitrag stellt die Ergebnisse des Projekts dar, indem er zunächst grundlegende Begriffe klärt und in den Kontext allgemeiner sowie fachspezifischer Ungleichheitsphänomene setzt. Anschließend werden Konzepte aus den einzelnen Fachdidaktiken dargestellt, durch die angehende Lehrkräfte eine kritisch-reflexive Distanzierung zu ihren eigenen Wahrnehmungsmustern anstreben und deren potenziellen Zusammenhang mit einer möglichen Reproduktion sozialer Ungleichheit erkennen sollen. Die Ausführungen zeigen, wie Lehramtsstudierenden bewusst gemacht werden kann, auf welche Weise Schule und Unterricht als (Re-)Produktionsort und sie selbst als Lehrkräfte als Reproduktionsagent*innen von Ungleichheit eine zentrale Rolle spielen und dass eine entsprechend kritisch-reflexive Distanzierung gegenüber den eigenen Wahrnehmungsmustern eine notwendige Ressource zu deren Bearbeitung darstellt.
Keywords