Julius-Kühn-Archiv (Feb 2018)
Echinochloa kompensiert Keimlingsverluste durch erhöhte Biomasseproduktion
Abstract
Im Maisanbau ist die Hühnerhirse Echinochloa crus-galli (L.) P.Beauv. ein weit verbreitetes Ungras. Herbizidbehandlungen im Keimlingsstadium sind eine übliche Strategie des Unkrautmanagements. In der vorliegenden Studie wurde untersucht, ob i) E. crus-galli Variationen der Pflanzendichte über eine höhere Biomasse der Einzelpflanze ausgleichen kann, ii) welchen Einfluss frühe und späte Auflaufzeiträume auf die Biomasseentwicklung der Pflanzen haben, iii) welchen Einfluss Samenprädatoren auf die produzierte Biomasse haben. Im Sommer 2014 wurden Samen der Hühnerhirse in vier Dichtestufen auf drei Maisfeldern ausgesät. Die Hälfte der Versuchsparzellen wurde mit Plastikrahmen vor Samenprädatoren geschützt. In der Vegetationsperiode 2015 sind keimende Hirsen nach Auflaufzeitraum markiert worden. Im Herbst 2015 lagen sechs Kohorten vor. Samenbildende Pflanzen dieser Kohorten wurden geerntet und die durchschnittliche Biomasse pro Pflanze bestimmt. Weniger Pflanzen führten kaum zu einer Verringerung der Biomasse pro Fläche. Mit einem linearen gemischten Modell wurde gezeigt, dass niedrige Pflanzendichten durch eine erhöhte Biomasse der Einzelpflanze ausgeglichen wurden. Höhere Aussaatdichten und späte Auflaufzeiträume verringerten die maximal erreichbare Biomasse pro Einzelpflanze, veränderten aber nicht den unterkompensierenden Verlauf der Biomasse in Bezug zur Pflanzendichte. Der Verlust von Samen durch samenfressende Tiere führte zu einer leichten Erhöhung der Biomasse der Einzelpflanzen. Die Ergebnisse sprechen für ein arttypisches Muster, dass in Managementstrategien beachtet werden sollte.