Zeitschrift der Gesellschaft für Musiktheorie (Dec 2021)

Zu einigen Paradigmen musiktheoretischen Denkens der 1920er Jahre

  • Felix Wörner

DOI
https://doi.org/10.31751/1140
Journal volume & issue
Vol. 18, no. 2
pp. 13 – 33

Abstract

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Der zunehmend ideologisch aufgeladene musiktheoretische Diskurs der 1920er Jahre zeichnet sich durch Vielstimmigkeit und kontrastierende Positionen aus. Einflussreiche Auffassungen entstehen einerseits in Wechselwirkung mit aktuellen kompositorischen Tendenzen; andererseits lässt sich das Bestreben erkennen, konventionelle musiktheoretische Kategorien inhaltlich neu zu bestimmen. Wie der Beitrag zeigt, betrifft dies sowohl Parameter wie Harmonie, Melodie und Analyse als auch Grundkategorien wie den musikalischen ›Raum‹. In diesem Zusammenhang wird der Kategorie des (musikalischen) Hörens eine herausgehobene Stellung zugewiesen. The increasingly ideologically charged music theoretical discourse of the 1920s is characterized by polyphony and contrasting positions. On the one hand, influential views emerge in interaction with current compositional tendencies; on the other hand, the effort to redefine conventional music-theoretical categories in terms of content can be discerned. As the article shows, this concerns parameters such as harmony, melody, and analysis as well as basic categories such as musical 'space'. In this context, theorists assign a prominent position to the category of (musical) listening.

Keywords