Zeitschrift für Interkulturellen Fremdsprachenunterricht (Apr 2017)
Bedingungen und Ertrag der Erkenntnis kultureller Hybridität in Saša Stanišićs Roman Wie der Soldat das Grammofon repariert
Abstract
Aus transkultureller wie auch aus poststrukturalistischer Perspektive erscheint die Beschäftigung mit Formen von Hybridität in der Chamisso-Literatur geboten. Der vorliegende Beitrag geht zwei unterschiedlichen Suchrichtungen auf der Spur kultureller Hybridität in Saša Stanišićs Roman Wie der Soldat das Grammofon repariert nach. Aus kognitiv-didaktischer Perspektive erscheint die Beschäftigung mit dem Zusammenbruch des tito-sozialistischen kulturellen Koordinatensystems des Ich-Erzählers Aleksandar dabei im fremd- wie auch im erstsprachlichen Literaturunterricht ergiebiger als die seinerzeit im Feuilleton dominierende Auseinandersetzung mit evozierten und gegebenenfalls ironisch gebrochenen Balkan-Klischees. From a transculturalist as well as from a poststructuralist perspective, hybridity in texts of Chamisso literature deserves a closer look. This paper examines two interpretative approaches towards cultural hybridity in Saša Stanišić`s novel Wie der Soldat das Grammofon repariert. Arguing from a perspective of cognitive didactics, it is shown how looking at the collapse of the cultural normalcy which the first-person narrator, Aleksandar, experiences, can yield greater transcultural learning results in the L2 literature classroom than a discussion of German stereotypes about the Balkans and whether the novel renders them ironically or not.