Meteorologische Zeitschrift (Dec 2000)
Hundert Jahre meteorologische Hochstation auf der Zugspitze - Der Deutsch-Österreichische Alpenverein als Förderer der alpinen Meteorologie
Abstract
Die Geschichte der Wetterstation auf der Zugspitze zeigt, wie die sozio-kulturelle Bewegung des Alpinismus ein Förderer der Meteorologie am Ende des 19. Jahrhunderts war. Die Gründung des Deutschen und Österreichischen Alpenvereins (DÖAV) im Jahr 1873 zog einen starken Aufschwung des Alpinismus insbesondere in den bayerischen Alpen südlich von München nach sich. Die Zunahme des Bergsports in Süddeutschland verlangte nach Wetterinformationen für die Tourenplanung. Dafür benötigten die Meteorologen Informationen von einer zentralen Stelle in den deutschen Alpen, die von den Observatorien auf dem Säntis (Schweiz) im Westen und dem Hohen Sonnblick (Österreich) im Osten nicht geliefert werden konnten. Die ursprüngliche Anregung für Wetterstationen auf den Bergen wurde in einer Empfehlung auf dem Internationalen Meteorologen-Kongress in Rom 1879 gegeben. Die Sektion München des DÖAV gab einen weiteren Anstoß für den Bau einer Wetterstation, als sie 1894 ein Unterkunftshaus auf dem Gipfel der Zugspitze plante, dem nämlich später ein meteorologischer Turm angefügt werden sollte. Durch die gemeinsamen Bestrebungen konnten die Meteorologen und die Münchener Alpinisten am 19.7.1900 die Hochstation auf der Zugspitze einweihen. Während der Festveranstaltung übergab die Sektion München die Wetterstation dem bayerischen Staat, der sie wiederum der Königlich bayerischen Meteorologischen Centralstation München zur weiteren Nutzung übertrug. Die Eröffnung der Zugspitzbahn im Jahr 1926 beendete die sogenannte „romantische Ära“ auf der Wetterstation.
Keywords