Landtechnik (Dec 2019)

Untersuchung der internen, biologischen Entschwefelung mittels Dosierung von Umgebungsluft

  • Benjamin Ohnmacht,
  • Philipp Kress,
  • Joanna K. H. Parrales,
  • Andreas Lemmer

DOI
https://doi.org/10.15150/lt.2019.3224
Journal volume & issue
Vol. 74, no. 6

Abstract

Read online

Die interne, biologische Entschwefelung ist ein einfaches und kostengünstiges Verfahren, um größere Mengen an Schwefelwasserstoff (H2S) aus Biogas zu entfernen. Durch die Zugabe von Umgebungsluft in den Gasraum des Fermenters wird das darin enthaltene H2S von siedelnden, aeroben Schwefelbakterien zu elementarem Schwefel und Wasser verstoffwechselt. In unserer Studie an einem Fermenter der Forschungsbiogasanlage „Unterer Lindenhof“ wurde die Abnahme der H2S-Konzentration („Entschwefelung“) bei unterschiedlich dosierten Luftmengen untersucht. Es zeigte sich, dass eine Verminderung um etwa 90 % möglich war, obgleich die dafür benötigte Luftmenge unverhältnismäßig höher lag als bei einer geringeren Entschwefelung: Bei einer Verminderung um 90 % betrug das Verhältnis von Luftstrom zu Biogasstrom etwa 0,02 und lag somit im unteren Empfehlungsbereich von 0,02 bis 0,08. Bei einer Abnahme um 50 % lag dieses Verhältnis lediglich bei ca. 0,002. Eine noch höhere Entschwefelung (> 90 %) durch eine noch höhere Dosierung von Umgebungsluft wäre theoretisch möglich gewesen, wurde aber durch ein Sicherheitskriterium verhindert: In den Versuchen war eine gemessene O2-Konzentration von maximal 0,5 % im Fermenter erlaubt.