Journal für Kulturpflanzen (Jun 2018)

Kompostierte Gärreste aus Bioabfällen als Düngestoffe: Bodenchemische und pflanzenbauliche Wirkungen in einem dreijährigen Feldversuch

  • Christina-Luise Roß,
  • Karen Sensel-Gunke,
  • Verena Wilken,
  • Andreas Muskolus,
  • Gardy Krause,
  • Steffi Tschuikowa,
  • Anastasia Hübner,
  • Volker Fiebrich,
  • Frank Ellmer

DOI
https://doi.org/10.5073/JfK.2018.06.03
Journal volume & issue
Vol. 70, no. 6

Abstract

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In einem dreijährigen Feldversuch wurden kompostierte Gärreste aus Bioabfällen hinsichtlich ihrer pflanzenbau­lichen Einsatzmöglichkeiten und ihrer Wirkung auf boden­chemische Parameter geprüft. Zudem wurden die Auf­be­reitungsverfahren Pelletierung und Agglomeratbildung und deren Auswirkung auf die Gärprodukteigenschaften untersucht. Es wurde festgestellt, dass die unmit­telbare Düngewirkung der Produkte aufgrund der niedrigen Stickstoffverfügbarkeit gering ist. Allerdings zeigte sich nach der Anwendung eine deutliche Erhöhung der Kohlenstoffgehalte im Boden, was auf ein relevantes Humusreproduktionspotential durch derartige Gärprodukte schließen lässt. Agglomeratbildung und Pelletierung scheinen die Mineralisierung der Produkte weiter zu verlangsamen, was sich auf die Nährstofffreisetzung negativ, auf eventuelle Kohlenstoffsequenzierung jedoch positiv auswirkt. Problematisch sind speziell bei Bioabfällen hohe Gehalte an Schwermetallen und anderen Störstoffen. Die gesetzlich vorgegebenen Grenzwerte wurden in 50% der untersuchten Chargen überschritten, wobei jedoch nur max. 7% der ausgebrachten Schwermetalle im oberirdischen Pflanzenmaterial wiedergefunden wurden.

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