Hermes (Dec 2018)

Kampf der Kulturbegriffe? Eine Fallstudie zum wissenschaftlichen Schreiben über „Kultur“ im BA-Studium „Transkulturelle Kommunikation“

  • Sabine Dengscherz

DOI
https://doi.org/10.7146/hjlcb.v0i58.111688
Journal volume & issue
no. 58

Abstract

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Der Umgang mit dem Begriff „Kultur“ und den Konzepten, auf die sich der Begriff bezieht, stellt hohe heuristische und rhetorische Anforderungen an Studierende der Translationswissenschaft. „Kultur“ wird im Fachdiskurs auf unterschiedliche, teilweise widersprüchliche Konzepte bezogen. In Seminararbeiten fällt es Studierenden oft schwer, sich nachhaltig von homogenisierenden, nationalisierenden Kulturkonzepten zu emanzipieren, selbst wenn der thematische Fokus der Arbeit genau dies nahelegen würde. In meinem Beitrag werde ich dieses Phänomen anhand der ersten Fassung einer BA-Arbeit aus dem Seminar Transkulturelle Kommunikation (WS 2017/18) analysieren. Dabei wird das Problem des Umgangs mit dem Begriff „Kultur“ aus verschiedenen Perspektiven beleuchtet werden: Einerseits werden Anforderungen und Herausforderungen im Umgang mit dem Begriff „Kultur“ auf einer inhaltlich-begrifflichen Ebene analysiert, andererseits im Hinblick auf die Schreibentwicklung im wissenschaftlichen Schreiben im Studium. Die Analyse zeigt, wie durch einen undifferenzierten Umgang mit dem Begriff „Kultur“ Vorannahmen in die BA-Arbeit hineingetragen werden, die einerseits in der theoretischen Auseinandersetzung mit dem Thema und andererseits vor allem auch in der Entwicklung eines Fragebogens zu gravierenden Problemen führen. Es wird argumentiert, dass es demnach eine wichtige Aufgabe der Translationsdidaktik ist, Studierende in der Aneignung differenzierter Kulturkonzepte zu unterstützen.

Keywords