Conflict & Communication Online (Apr 2009)
Der Diskurs über eine Beteiligung Großbritanniens am Irak-Krieg. Eine Argumentations-Analyse der Berichterstattung der britischen Tageszeitung The Guardian
Abstract
Der Autor arbeitet heraus, dass der Guardian kriegskritische Argumente im Vorfeld der britischen Beteiligung am Irak-Krieg gegenüber kriegsbefürwortenden Argumenten leicht bevorzugte. Die dominierende Charakterisierung des irakischen Regimes als problematisch und gefährlich dürfte der britischen Regierung entgegengekommen sein. In keinem anderen Argumentationsbereich jedoch haben sich die Argumente der Regierung durchgesetzt. Im Gegenteil dominierte der Eindruck, ein Krieg fordere Opfer und Kosten, werde für illegitime Ziele geführt und sei, was das Erreichen legitimer Ziele angeht, kontraproduktiv. Überdies wurde der innenpolitische Entscheidungsfindungsprozess als undemokratisch und ein Einsatz militärischer Gewalt als völkerrechtswidrig dargestellt. Die Frage, wie eine Nachkriegsordnung aussehen könnte, wurde lediglich am Rande thematisiert.