Pandaemonium Germanicum: Revista de Estudos Germanísticos (Dec 2001)

Rose Ausländer: "Mátria Palavra"

  • Irene Aron

Journal volume & issue
Vol. 0, no. 5
pp. 277 – 293

Abstract

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Der vorliegende Aufsatz verfolgt das Ziel, die (hierzulande weitgehend unbekannte, weil unübersetzte) deutsch-jüdische Dichterin Rose Ausländer (1901-1988) dem literaturinteressierten Publikum Brasiliens vorzustellen. Ausgehend von der Übersetzung von zwölf paradigmatischen Gedichten werden die entscheidenden Lebensstatione und Schaffensphasen der Dichterin, die wie Paul Celan im vielsprachigen Czernowitz der österreichisch-ungarischen Donaumonarchie aufwuchs, charakterisiert: Ihre tiefe Verbundenheit mit ihrer galizischen Heimat, ihr früher, vom Tod des Vaters und darauf folgender bitterer Armut erzwungener Versuch, in New York Fuß zu fassen; Rückkehr und Verfolgung in der NS-Zeit; ihre Reisejahre durch Europa auf der Suche nach neuen Wurzeln und schließlich - gezeichnet von Krankheit - ihre letzte Station im jüdischen Altenheim in Düsseldorf. Als zentrale Themen ihres vielfältigen Werks, das in Deutschland in acht Bänden zur Verfügung steht, dürfen gelten: Heimatverlust und -erinnerung, der Holocaust, das Leben in einer geistigen Heimat, dem "Mutterland Sprache".

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