Die Bodenkultur (Dec 2016)
Kohlenstoffspeicherung in Grünlandökosystemen - eine Fallstudie aus dem österreichischen Berggebiet / Carbon storage in grassland ecosystems – A case study from a mountainous region of Austria
Abstract
Die Speicherung des Kohlenstoffs (C) in Grünlandökosystemen ist in Österreich unzureichend untersucht. An drei unterschiedlichen Dauergrünland-Standorten in der Steiermark wurden für sechs repräsentative Vegetationstypen die C-Gehalte in den verschiedenen Kompartimenten des Ökosystems ermittelt, um den gesamten C-Vorrat abschätzen zu können. Die C-Speicherung wird maßgeblich vom Vegetationstyp, von den Bodeneigenschaften (insbesondere Bodentemperatur, Wasser- und Nährstoffgehalt, amorphe Eisen- und Aluminium-Oxide) und von der Bewirtschaftungsintensität (Düngung, Nutzungshäufigkeit) determiniert. Der gesamte C-Vorrat beträgt in montanen und subalpinen Grünlandökosystemen 6-10 kg C m−2. Durch Düngung kann der C-Vorrat erhöht und durch Überbeweidung oder Mahd ohne Düngung verringert werden. Die C-Speicherung im Grünlandökosystem ist bei mittlerer Bewirtschaftungsintensität am höchsten. Grünlandböden speichern deutlich mehr C als die Grünlandvegetation. Der C-Vorrat beträgt in montanen Dauergrünlandböden (0-50 cm) 5-10 kg C m−2 und in skelettreichen Almböden (0-30 cm) 5-7 kg C m−2. In montanen Grünlandböden werden beträchtliche C-Mengen (>40 %) im Unterboden (10-50 cm) gespeichert. In Almböden ist die C-Speicherung stärker auf den Oberboden konzentriert. Für die C-Speicherung im Unterboden haben amorphe Fe- und Al-Oxide eine große Bedeutung. Die Wurzelmasse bestimmt maßgeblich die C-Konzentration im Oberboden. Wurzel- und Stoppelmasse sind vor allem in Magerwiesen und Almweiden bedeutende C-Speicher und relevante Humusbildner. Bewirtschaftungsbedingte C-Vorratsänderungen treten vor allem im Oberboden auf.
Keywords