Landtechnik (Apr 2024)

Biologische Stallumluftwäsche zur Minderung der Ammoniakbelastung in der Schweinehaltung: Potenzial und Kostenanalyse

  • Patrick Schale,
  • Eva Gallmann,
  • Armin O. Schmitt,
  • Engel F. Arkenau,
  • Jochen Hahne

DOI
https://doi.org/10.15150/ae.2024.3308
Journal volume & issue
Vol. 79, no. 2

Abstract

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Erhöhte Ammoniak- und Aerosolkonzentrationen in Schweineställen können zu gesundheitlichen Schäden bei Tieren und Menschen führen, leistungsmindernd wirken und als Emissionen die Umwelt belasten. Das Hauptziel der Untersuchung bestand darin, eine Methode für die Stallumluftwäsche zu entwickeln und zu evaluieren. Dabei sollte ein Teilstrom der Stallluft entnommen, durch einen mehrstufigen Reinigungsprozess geführt und anschließend wieder in den Stall zurückgeleitet werden, um so die Qualität der Stallluft effektiv zu verbessern. Ammoniak wird dabei aus dem Rohgas in einem flüssigen Medium absorbiert und anschließend über eine Nitrifikations- und Denitrifikationseinheit in atmosphärischen Stickstoff umgewandelt. In einem Technikumsversuch, der sich auf die Reduzierung von Ammoniak bei einer auf 16 Tierplätzen ausgelegten Anlage konzentrierte, zeigte sich, dass sowohl die Nitrifikations- als auch die Denitrifikationsleistung in Relation zur Anlagengröße gering waren. Die Nitrifikationsrate lag bei 0,21 g NOx-N l-1 d-1 (SD = 0,06 g NOx-N l-1 d-1) während die Denitrifikationsrate bei 1,11 g NOx-N l-1 d-1 (SD = 0,37 g NOx-N l-1 d-1) bezogen auf die Anlagenauslegung lag. Die Emissionen von Sekundärgas waren mit 1,3 % der N-Dosierung gering. Bei einer vergleichenden Kostenkalkulation mit der klassischen chemischen Abluftreinigung (Chemowäsche) zeigten sich deutlich höhere Betriebskosten für das getestete Verfahren, was darauf hinweist, dass es momentan noch nicht für den praktischen Einsatz geeignet ist. Es konnten keine Messungen zur Beurteilung der Verbesserung der Stallluftqualität durchgeführt werden.