GMS Medizinische Informatik, Biometrie und Epidemiologie (Feb 2009)
Standardkonforme systemübergreifende Nutzung virtueller Patienten durch Umsetzung des MedBiquitous Virtual Patient Standards am Beispiel von CAMPUS
Abstract
Einleitung: Aufgrund der immer kürzer werdenden Liegezeiten von Patienten in den Universitätskliniken stehen immer weniger „echte“ Patienten für den Einsatz in der Lehre zur Verfügung. Virtuelle Patienten können in diesem Kontext als sinnvolle Ergänzung des Ausbildungsprogramms gesehen werden. Gleichwohl ist die Erstellung von virtuellen Patienten (VP) sehr aufwändig und deshalb kommt in letzter Zeit verstärkt der Wunsch auf, einmal erstellte virtuelle Patienten hochschulübergreifend, idealerweise auch systemübergreifend, in verschiedenen Lernumgebungen nutzen zu können. Eine Möglichkeit hierzu bietet das derzeit laufende eViP-Projekt [1]. Der Artikel versucht, die Schwierigkeiten bei der Entwicklung des beim eViP verwendeten MedBiquitous Virtual Patient Standard [2] zum Austausch virtueller Patienten, aber auch dessen Umsetzung im fallbasierten Trainingssystem CAMPUS [3], näher zu beleuchten. Methoden: Der MedBiquitous Virtual Patient Standard soll den Austausch zwischen unterschiedlichen VP-Systemen sicherstellen. Um den Austausch von virtuellen Patienten zwischen verschiedenen Systemen zu ermöglichen, müssen in einem ersten Schritt eigene virtuelle Patienten in den MedBiquitous Virtual Patient Standard exportiert und wieder importiert werden können. In einem zweiten Schritt ist der Im- und Export von virtuellen Patienten fremder Systeme vorgesehen. Ergebnisse: Alle beteiligten Partner beschäftigen sich derzeit noch mit dem Im- und Export eigener virtueller Patienten. Hierbei durchläuft der sich noch in der Entwicklung befindende Standard aktuell mehrere Iterationsschritte. Diskussion: Ein Standard zum Austausch von virtuellen Patienten ist nur sinnvoll, wenn mehrere Partnersysteme einen akzeptablen Im- und Export von virtuellen Patienten in diesen Standard anbieten. Aufgrund der didaktisch unterschiedlichen Ansätze und Konzepte der einzelnen Systeme wird ein Austauch von virtuellen Patienten jedoch nur mit Informationsverlusten möglich sein.