kommunikation@gesellschaft (Nov 2018)

Medien und Partizipation. Zwischen Distributionsapparat und partizipativer Propaganda

  • Wolfgang Sützl

DOI
https://doi.org/10.15460/kommges.2018.19.3.608
Journal volume & issue
Vol. 19, no. 3

Abstract

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Dieser Betrag untersucht den Begriff der Partizipation im medialen Kontext, indem er ihn mit seinem Schattenbegriff „Propaganda“ in Dialog bringt. Propaganda bildet dabei den Gegenpol zu einem demokratiepolitischen Verständnis von Partizipation. Ausgangspunkt ist die scheinbare Abwesenheit von Partizipation im Kontext der klassischen Massenkommunikationstheorie, die jedoch von ihrem ursprünglichen kulturpessimistischen Verständnis der Masse zusehends abrücken musste, um Raum für einen aktiveren und komplexeren Publikumsbegriff zu schaffen. Parallel dazu hat sich ein Theoriestrang gebildet, der Partizipation als Eigenschaft des medialen Apparats sieht, also des technischen Mediums selbst und der sozialen Struktur seiner Produktion. Beide Theoriestränge konvergieren im Kontext der digital vernetzten Medien, wo Propaganda und Partizipation in eine neue Beziehung zueinander und zu den Nutzer_innen eintreten, in der die Trennung der beiden Begriffe ihre Selbstverständlichkeit verliert.

Keywords