Austrian Law Journal (Apr 2015)

Authoritarian Liberalism

  • Alexander Somek

Journal volume & issue
Vol. 2015, no. 1
pp. 67 – 87

Abstract

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ENGLISH: In light of the reforms undertaken for the sake of the Euro, the article revisits the concept authoritarian liberalism that was introduced in 1933 by the German public law scholar Hermann Heller. This notion seeks to capture the liaison between the “strong state” and economic liberalism. The article suggests that this notion can be fruitfully used to designate the new governance of economic and monetary union. It argues, particularly, that it makes sense to speak of an authoritarian style of governance even if the latter does not wear vestiges of outright repression. Two different faces of authoritarian liberalism can be distinguished: one that looks more towards authoritarianism and another one that views authoritarian rule as a managerial strategy that is good for the economy. The article then speculates whether the European Union has been, indeed, successful because it shifts between the two. Disturbingly, there may be something deeply as well as more accidentally authoritarian about European integration. DEUTSCH: Angesichts der Reformen in der Eurozone greift dieser Beitrag den Begriff des „Autoritären Liberalismus“ wieder auf. Er wurde von Hermann Heller im Jahre 1933 verwendet, um die internen Zusammenhang zwischen dem ökonomischen Liberalismus und einem „starken Staat“ zu beschreiben. Dieser Begriff ist zur Erlangung eines angemessenen Verständnisses des neuen Regierens in der Wirtschafts- und Währungsunion heuristisch fruchtbar. Es ist sinnvoll von autoritärem Regieren auch dann zu sprechen, wenn diese nicht die äußeren Anzeichen staatlicher Repression trägt. Zwei Seiten des autoritären Liberalismus lassen sich unterscheiden. Während die eine Seite viel von Autorität an sich hält, sieht die andere Seite das autoritäre Regieren als etwas an, das gut für die Wirtschaft ist. Der Beitrag spekuliert abschließend darüber, ob die europäische Integration deswegen erfolgreich gewesen sein mag, weil sie geschickt zwischen beiden Seiten hin und her wechselte. Jedenfalls sollte es uns beunruhigen, wenn die europäische Integration sowohl profunde als auch zufällige autoritäre Züge trägt.

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