Library Ideas (Apr 2010)

Kinder in armen Erziehungsnetzwerken und Bibliotheken. Eine Annäherung

  • Karsten Schuldt

Journal volume & issue
Vol. 6, no. 1
pp. 14 – 28

Abstract

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Der grundlegende Gedanke dieses Textes lautet, dass eine bibliothekarische Arbeit für und mit armen Menschen – und hier insbesondere Kindern in Armut –, welche sich nicht auf die soziale und emotionale Situation dieser Menschen einlässt, wenig sinnvoll und im schlimmsten Fall gesellschaftlich kontraproduktiv und für die betroffenen Menschen auch beleidigend ist. Dabei wird in diesem Text davon ausgegangen, dass es sehr wohl zum Aufgabenfeld von Öffentlichen Bibliotheken gehört, Menschen in Armut Angebote zu machen, die sie dabei unterstützen können, ihren Alltag zu gestalten, ihre gesellschaftliche Würde zu bewahren oder wiederherzustellen und gegebenenfalls aus der Armut aufzusteigen. Wir werden uns dabei hauptsächlich mit Kinderarmut beschäftigen, da sich für diese Personengruppe – also für Kinder und Erziehungszusammenhänge [Fn 01] von Kindern in Armut – darüber hinaus weitergehende Probleme stellen. Erst wenn wir die Defintionsprobleme von Armut erörtert, die vor allem sozialwissenschaftlichen Forschungen zur Kinderarmut gesichtet und versucht haben, das Verhalten von Erziehenden in Armut aus deren Situation heraus zu verstehen, werden wir am Ende dieses Textes Ansatzpunkte für eine notwendige Debatte über die Möglichkeiten, Zielsetzungen und Grenzen bibliothekarischer Arbeit für Kinder in Armut benennen können. Geführt werden muss diese Debatte dann von einer breiteren bibliothekarischen Öffentlichkeit

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