Forum Teologiczne (Nov 2022)

DIE REZEPTION DES DOGMAS DER UNFEHLBARKEIT DES BISCHOFS VON ROM IM ERMLAND

  • Marek Żmudziński

DOI
https://doi.org/10.31648/ft.8022
Journal volume & issue
Vol. 23
pp. 195 – 209

Abstract

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Das Erste Vatikanische Konzil, auf dem am 18. Juli 1870 das Dogma über den Primat des Papstes und dessen Unfehlbarkeit verkündet wurde, hatte Einfluss auf die Gestalt der Katholischen Kirche und ihre Beziehungen mit der Welt in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts. Die Anhänger der neuen Doktrin erblickten in dieser eine Gelegenheit, die Autorität der Kirche wiedererstarken zu lassen. Die Gegner sahen die Gefahr eines Bruchs mit einer viele Jahrhunderte alten Tradition und mit der Doktrin verbunden die Einführung einer autoritären Macht des Papstes in die Glaubensgemeinschaft. Der ermländische Bischof Philipp Krementz gehörte zunächst der Opposition des Konzils an. Nach der Verkündigung des Dogmas akzeptierte er jedoch die Tatsachen und wurde in der Diözese zu einem Verfechter dieses Glaubenssatzes. Das Milieu der Theologen im ermländischen Braunsberg allerdings nahm die Wahrheit des Dogmas nicht an und propagierte die Ideen, aus denen schließlich die Altkatholische Kirche hervorging. Dieses war die Quelle eines ernsten Konflikts sowohl innerhalb der Kirche auf pastoraler Ebene als auch nach außen hin in der Beziehung zu den preußischen Behörden. Letztendlich erfuhr die Wahrheit über den unfehlbaren Dienst des Bischofs von Rom im Ermland allgemeine Anerkennung.

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