Momentum Quarterly (Mar 2014)

Wie sich die Bilder gleichen – und die Geister scheiden: Mainstream-Ergebnisse in einem keynesianischen (?) Lehrbuchmodell

  • Rainer Bartel

Journal volume & issue
Vol. 3, no. 1
pp. 27 – 47

Abstract

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Der ökonomische Mainstream (Orthodoxie) und seine Alternativen (Heterodoxie) werden hier grob in Neoklassik und Keynesianismus eingeteilt und kontrastiert. Ausgangspunkt ist die kognitive Dissonanz zwischen Mainstream-Theorie und Wirtschaftssystem-Realität. Es gibt aber auch breit verwendete Lehrbücher der Makroökonomik, die sich als fortschrittlich, weil keynesianisch fundiert, verstehen. Ich untersuche ein solches Modell: jenes von Blanchard et al. (2010), das ich das Blanchard-Modell nenne. Nach einer Charakterisierung und einem Vergleich des neoklassischen Arbeitsmarktmodells und seiner realwirtschaftlichen Implikationen mit dem Keynes’schen Modell des Gütermarktes und seinen Konsequenzen für den Arbeitsmarkt wird das Blanchard-Modell betrachtet und sein Fortschrittlichkeitsanspruch beurteilt. Es stellt sich heraus, dass das Blanchard-Modell dem neoklassischen Gleichgewichtsmodell sehr stark verhaftet ist und als kompatibel mit der Neoklassischen Synthese angesehen werden kann. Nach einem Fazit wird ein Ausblick auf mögliche Weiterent- wicklungen der Makroökonomik versucht.

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