Julius-Kühn-Archiv (Mar 2020)
Unkräuter im Mais - Veränderung der Eigenschaften der Unkrautzusammensetzung durch Bodenbearbeitung und Fruchtfolge
Abstract
Mais ist die zweitwichtigste Kulturpflanze in Deutschland. Die genutzten Anbauverfahren im Mais variieren zunehmend, sodass neben der klassisch wendenden Bodenbearbeitung, vermehrt die nicht-wendende Bodenbearbeitung genutzt wird. Mais wird zudem als Teil einer Fruchtfrequenz oder in Selbstfolge angebaut. Die Folgen des veränderten Managements auf die Eigenschaften der Unkrautarten sind unklar. Es wird jedoch angenommen, dass ein entsprechendes Management mit bestimmten Unkrauteigenschaften assoziiert ist. Die wendende Bodenbearbeitung begünstigt scheinbar konkurrenzstarke Unkrauteigenschaften als die nichtwendenden Bodenbearbeitung. Weiterhin wird vermutet, dass konkurrenzstarke Eigenschaften eher durch den Anbau von Mais in Selbstfolge als durch den Anbau in Rotation gefördert werden. Dies wurde mit Hilfe einer modernen RLQ-Analyse getestet. Als Datengrundlage für diese Analyse wurden Feld- und Unkrautdaten aus einem deutschlandweiten Unkrautmonitoring im Mais 2017 und 2018 sowie ein Datensatz zu Unkrauteigenschaften (Raunkiear Lebensformen, Lebenszyklus, Leaf-Height-Seed Strategien, Phenology, Klassische Verwandschaftsgruppen der Unkräuter sowie deren Neigung Herbizidresistenzen zu bilden) aus anderen Studien zusammengestellt. Die Ergebnisse zeigen, das unabhängig vom Management im Mais, konkurrenzstarke Unkrauteigenschaften, wie Therophyten, Arten mit hoher Affinität zu nährstoffreichen Böden, große Blattflächen, hohe Pflanzenhöhe und ein schweres Samengewicht vorkommen können. Managementfaktoren können jedoch die Gruppierung bestimmter Unkrauteigenschaften fördern. So werden, entgegen der Annahme, konkurrenzstarke Unkrauteigenschaften eher der nicht-wendenden als der wendenden Bodenbearbeitung zugeordnet. Wie erwartet, kann der Anbau von Mais in Selbstfolge eine Anpassung der Unkrautarten an die Bedingungen im Mais fördern.
Keywords