Comparative Legilinguistics (Mar 2017)
ZWISCHEN SPRACH- UND REZEPTIONSÖKONOMIE. ZU VERWEISUNGEN ALS MITTEL DER TEXTVERDICHTUNG AN BEISPIELEN AUS DEM DEUTSCHEN STGB
Abstract
Im Zeitalter der globalisierten Wissensvermittlung und Kommunikation ist die Sprachökonomie zu einem relevanten Faktor im Gestaltungsprozess von Fachtexten geworden. Sie hat die Effizienz fachlicher Kommunikation und zugleich die Minimierung des Textumfangs zu gewährleisten. Zur Förderung der Kommunikation werden mehrere Mittel und Techniken der Textverknappung entwickelt, darunter Verweisungen, die ein häufig verwendetes Verdichtungsmittel in Gesetzestexten darstellen. Der vorliegende Beitrag setzt sich zum Ziel, verschiedene Verweisformen im Hinblick auf ihre Textfunktion und ihren Einfluss auf die Textrezeption zu untersuchen. An Beispielen aus dem deutschen StGB wird versucht zu erforschen, ob sich Verweisungen in der Tat immer als rezeptionsökonomisch erweisen. Ausgehend von theoretischen Reflexionen über das Phänomen der Sprachökonomie wollen wir anschließend zur empirischen Textanalyse vom Standpunkt des Lesers übergehen, um zu analysieren, worin die potentiellen sprachökonomisch bedingten Rezeptionsprobleme liegen können und wie sie die Textrezeption beeinflussen.
Keywords