tripleC: Communication, Capitalism & Critique (Apr 2020)

Alltagsleben und Alltagskommunikation im Coronavirus-Kapitalismus

  • Christian Fuchs

DOI
https://doi.org/10.31269/triplec.v18i1.1168
Journal volume & issue
Vol. 18, no. 1
pp. 399 – 426

Abstract

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Im Jahr 2020 führte die Coronavirus-Krise zu einem Bruch in den Gesellschaften der Welt und deren Alltagsleben. Dieser Artikel ist ein Beitrag zur kritischen Theoretisierung der Veränderungen, die die Gesellschaften im Kontext der Coronavirus-Krise durchmachen. Er stellt die folgenden zwei Frage: Wie haben sich Alltagsleben und Alltagskommunikation in der Coronavirus-Krise verändert? Wie beeinflusst der Kapitalismus das Alltagsleben und die Alltagskommunikation in dieser Krise? Abschnitt 2 beschäftigt sich damit, wie sich der soziale Raum, das Alltagsleben und die Alltagskommunikation durch die Coronavirus-Krise verändert haben. Abschnitt 3 setzt sich mit der Kommunikation von Ideologie im Kontext des Coronavirus auseinander, indem die Kommunikation von Verschwörungstheorien und Falschnachrichten über das Coronavirus analysiert wird. Die Coronavirus-Krise ist eine Existenzkrise der Menschheit und der Gesellschaft. Sie konfrontiert die Menschen in radikaler Weise mit dem Tod und der Angst vor dem Tod. Diese kollektive Erfahrung kann einerseits zu neuen Formen der Solidarität und des Sozialismus führen. Wenn Ideologie und die extreme Rechte sich durchsetzt, so kann es andererseits aber zum Fortschreiten von Krieg und Faschismus kommen. Politisches Handeln und politische Ökonomie sind in einer derartigen tiefen Krise, die die Gesellschaft und das Alltagsleben erschüttert, entscheidende Faktoren.

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