Journal of Family Research (Apr 2019)
Having power, having babies? Fertility patterns among German elite politicians
Abstract
Members of the political elite have far-reaching influence on the overall society. In this paper, we analyse fertility patterns among the German political elite for two reasons: First, we learn more about the living circumstances of a subgroup that makes crucial decisions and could serve as a role model for the general population. Second, we gain insight into the association between social status and fertility patterns at the top tier of the status distribution. We collect biographical data from all high-rank politicians in Germany in 2006 and/or 2017, comprising 184 women and 353 men. We compare fertility patterns in this subgroup to the general population, as well as we differentiate the number of children by politicians’ gender, region (eastern/western Germany), party affiliation, and other variables. Results show that, on average, male politicians have relatively many children: 2.0 in western Germany, and 2.2 in eastern Germany. Female politicians have very few children in western Germany (1.3) and relatively many in eastern Germany (1.9). The east-west gap between men and women is entirely driven by differences in childlessness. For men, the observation of high fertility in this high-status group could hint towards a positive association between social status and fertility at the top of the status distribution. For women, large east-west differences in this subgroup could mean that the association between social status and fertility at the top of the status distribution might be negative or positive, depending on macro-level characteristics such as gender norms and work-family reconciliation policies. Zusammenfassung Mitglieder der politischen Elite üben erheblichen Einfluss auf das gesellschaftliche Zusammenleben aus. Aus zwei Gründen analysieren wir in diesem Artikel Fertilitätsmuster von deutschen Spitzenpolitikern: Erstens, um mehr über die Lebensumstände einer Gruppe zu erfahren, die wichtige Entscheidungen trifft und eine Vorbildfunktion für die Bevölkerung einnehmen kann, und zweitens, um ein besseres Verständnis über den Zusammenhang zwischen Sozialstatus und Fertilität am oberen Ende der Sozialstatus-Skala zu erhalten, indem wir exemplarisch eine Gruppe mit besonders hohem Sozialstatus analysieren. Wir sammeln biographische Daten von allen Personen, die in Jahr 2006 und/oder 2017 eine politische Elitenposition in Deutschland innehaben (184 Frauen und 353 Männer) und vergleichen die Kinderzahl der Politikerinnen und Politiker mit denen der Gesamtbevölkerung. Zusätzlich analysieren wir die Kinderzahl der Personen in politischen Ämtern nach Geschlecht, Region (Ost/West), Parteizugehörigkeit sowie weiteren Variablen. Die Ergebnisse zeigen, dass männliche Politiker im Durchschnitt relativ viele Kinder haben, 2,0 in West-, und 2,2 in Ostdeutschland. Politikerinnen in Westdeutschland haben im Durschnitt sehr wenige Kinder (1,3); Politikerinnen in Ostdeutschland haben dagegen vergleichsweise viele Kinder (1,9). Die Ost-West-Unterschiede der durchschnittlichen Kinderzahl lassen sich komplett durch Unterschiede in den Übergangsraten zum ersten Kind erklären. Die vergleichsweise hohe Kinderzahl männlicher Spitzenpolitiker könnte ein Hinweis darauf sein, dass der Zusammenhang zwischen Sozialstatus und Fertilität für Männer im oberen Bereich der Statushierarchie positiv ist. Die großen Ost-West-Unterschiede bei Politikerinnen könnten darauf hindeuten, dass der Zusammenhang zwischen Sozialstatus und Fertilität in Abhängigkeit von Makro-Level Faktoren wie Geschlechternormen und die Vereinbarkeit von Beruf und Familie positiv oder negativ sein könnte.
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