MedienPädagogik: Zeitschrift für Theorie und Praxis der Medienbildung (Mar 2023)

Determinanten der wahrgenommenen digitalen Inklusion und der Nutzung digitaler Medien durch ältere Menschen auf der Basis der Theorie des geplanten Verhaltens

  • Heike Hausmann,
  • Erko Martins

DOI
https://doi.org/10.21240/mpaed/jb19/2023.03.16.X
Journal volume & issue
Vol. 19, no. Jahrbuch Medienpädagogik

Abstract

Read online

Fortschreitende Digitalisierung fordert den Menschen umfangreiche Kenntnisse und Fähigkeiten ab. Da es für viele ältere Menschen schwer ist, mit dieser Entwicklung mitzuhalten, wird im Forschungsprojekt DigiKomS eine Lernwerkstatt für Ältere zur Verbesserung der digitalen Medienkompetenzen entwickelt. Der Zusammenhang zwischen (fehlender) digitaler Teilhabe und sozialer bzw. gesellschaftlicher Teilhabe wird in diesem Artikel beleuchtet. Dazu wurden qualitative Interviews mit Personen ab 70 Jahren (N = 21) und eine quantitative Fragebogenstudie (N = 107 ab 70-Jährige) auf Basis der Theorie des geplanten Verhaltens durchgeführt. Die statistische Auswertung zeigte, dass insbesondere die wahrgenommene Verhaltenskontrolle einen signifikanten Einfluss auf die Absicht hat, digitale Medien (weiterhin) zu nutzen. Auch die Einstellung hat einen signifikanten Effekt. Der Einfluss der subjektiven Norm wird erst moderiert durch die wahrgenommene Verhaltenskontrolle signifikant: Bei niedriger wahrgenommener Verhaltenskontrolle hat die subjektive Norm einen stärkeren Einfluss auf die Absicht, digitale Medien zu nutzen. Auch der Zusammenhang zwischen dem Inklusionsempfinden und der Absicht, digitale Medien (weiterhin) zu nutzen, ist signifikant. Dieser wird direkt mediiert durch die Einstellung gegenüber der Nutzung digitaler Medien und die Interaktion zwischen subjektiver Norm und wahrgenommener Verhaltenskontrolle. Die Studie zeigt damit wichtige Einflussgrössen der Förderung individueller digitaler Teilhabe, die unter anderem in der Lernwerkstatt des Projekts DigiKomS im Mittelpunkt stehen werden.

Keywords