Limina (Mar 2020)

Wirklichkeit und Erfahrbarkeit digitaler Welten : Überlegungen zum Begriff der Virtualität

  • Pachner, Daniel

DOI
https://doi.org/10.25364/17.3:2020.2.2
Journal volume & issue
Vol. 3, no. 2
pp. 18 – 38

Abstract

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Daniel PachnerDer Begriff „Virtualität“ nimmt eine besondere Stellung in der Frage nach der Digitalisierung ein, obwohl es für ihn keine einheitliche Verwendungs-weise gibt. Unter Befürwortern wie Gegnern dieses Prozesses mutiert das Virtuelle entweder zum Zauberwort, durch das alles möglich erscheint, oder wird zum Kennzeichen einer Entwicklung, die den Schein untrennbar mit der Realität vermischt. Mithilfe des Strukturansatzes von Gilles Deleu-ze, bei dem der Begriff der Virtualität eine klare Funktion innehat, wird in diesem Beitrag versucht, die Frage nach dem Virtuellen auf einen systema-tischen Boden zu stellen. Dabei soll gezeigt werden, dass das Virtuelle und das Digitale strikt voneinander zu unterscheiden sind und der Virtualitäts-begriff bei Deleuze die Möglichkeit bietet, digitale Strukturen und das Digi-tale als solches zu thematisieren. Die Verwirklichung dieser Strukturen soll am Interface verdeutlicht werden, das die Schnittstelle zwischen Mensch und Maschine darstellt, wobei die Maschine bedienbar und der Mensch zum User wird. Das Interface weist spezielle Eigenschaften auf, die den Umgang mit der Digitalisierung bestimmen werden, birgt aber auch Gefahren.

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