Moderna Språk (Jul 2021)

Satzwertige Partizipien in schwedischer Übersetzung. Ein sprachliches Mittel im Dienste des Erzählens

  • Henrik Henriksson

DOI
https://doi.org/10.58221/mosp.v115i2.6859
Journal volume & issue
Vol. 115, no. 2

Abstract

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Im Artikel wird eine Untersuchung zur Übersetzung satzwertiger Partizipialkonstruktionen vom Deutschen ins Schwedische präsentiert. Es geht um unflektierte Partizipialphrasen wie in München angekommen (mit dem Partizip Perfekt) bzw. gegen den Wind kämpfend (mit dem Partizip Präsens). Auch wenn sich ein propositionaler Inhalt in beiden Sprachen sowohl durch einen vollständigen Satz als auch durch eine Satzentsprechung – z.B. eine Partizipialkonstruktion – realisieren lässt, weisen das Deutsche und das Schwedische z.T. unterschiedliche Präferenzen diesbezüglich auf. Dabei ist die Annahme plausibel, dass die Wahl des sprachlichen Mittels Konsequenzen für die Informationsstrukturierung und die Abbildung von Diskursrelationen und somit auch für das „Erzählen“ haben kann. So scheint eine Partizipialkonstruktion u.a. dafür geeignet, hintergründige Information sowie Diskursrelationen abzubilden, die je nach theoretischem Rahmen als Subordination oder als Satellit bezeichnet werden können. Im Artikel erfolgt dabei anhand ausgewählter Beispiele eine kritische Analyse der möglichen Konsequenzen einer anderen Übersetzungsstrategie als einer Partizipialkonstruktion. Im deskriptiven Teil der Studie wird dabei ein Überblick über typisch verwendete Übersetzungsstrategien schwedischer Übersetzer geboten, der durch eine Diskussion möglicher Korrelationen zwischen der Wahl einer bestimmten Übersetzungsstrategie und der Position bzw. der syntaktischen und diskursrelationalen Funktion der Partizipialkonstruktion ergänzt wird. Als Korpus dienen populärwissenschaftliche und journalistische Texte mit deutlich narrativen Abschnitten, bei denen angenommen werden kann, dass sprachspezifische Gebrauchsnormen zum Vorschein kommen.

Keywords