Studies in Communication, Media (Jul 2015)
The anti-social net: Presumed harmful influences of using the internet and support for restrictive parental mediation and internet governance
Abstract
Die Bevölkerungen westlicher Industrienationen haben die Verbreitung neuer Medientechniken stets mit einer Mischung aus hoffnungsvoller Euphorie und Ängsten vor missbräuchlicher oder schädlicher Nutzung bedacht. Dies könnte auch für das Internet und seine verschiedenen Anwendungsgebiete – darunter soziale Interaktion, Online-Spiele oder Datenaustausch – gelten. Unter Rückgriff auf die Forschungsannahmen des Third-Person-Effekts und des Influence of Presumed Influence untersuchen wir die Verbreitung negativer Vorstellungen von individuellen und gesellschaftlichen Wirkungen ausgewählter Anwendungsgebiete des Internets. Ebenso prüfen wir, ob und wie solch negative Vorstellungen die Bereitschaft beeinflussen, pädagogische und politische Maßnahmen zu unterstützen, die auf eine Beschränkung des Internetzugangs oder auf eine stärkere Kontrolle von Online-Inhalten abzielen. Basierend auf einer Quotenstichprobe zeigen wir, dass einige negative Vorstellungen von den Wirkungen des Internets weitverbreitet sind. Dies gilt vor allem mit Blick auf Menschen, die besonders häufig traditionelle Massenmedien nutzen. Wer selbst häufig online ist, hat dagegen auch eine deutlich optimistischere Haltung gegenüber dem Internet. Alter, Geschlecht und Schulbildung wirken sich kaum auf die Einstellungen der Befragten aus. Schließlich zeigt sich, dass negative Vorstellungen von den Wirkungen des Internets Konsequenzen für die Bereitschaft haben, Internetzugang und -angebot strenger zu regulieren. Jedoch unterscheiden sich diese Konsequenzen in Abhängigkeit davon, in welchen Bereichen die Befragten dem Internet negative Effekte zuschreiben.