PraxisForschungLehrer*innenBildung (Nov 2022)
Schulische Förderung von Peerkontakten und sozialem Lernen während und nach der Pandemie
Abstract
Im Rahmen des Beitrags wird eruiert, wie Lehrkräfte während der Coronapandemie soziales Lernen in seiner formellen und informellen Ausprägung förderten. Hierzu gehört auch, zu erfassen, ob sie und, wenn ja, wie sie methodisch-didaktisch Peerbeziehungen zwischen den Schüler*innen unterstützten. Hierzu wurden qualitativ-vertiefende Interviews mit Klassenlehrkräften der Sekundarstufe I geführt, die zu ihrer Einschätzung der Wichtigkeit des sozialen Lernens und der Peerbeziehungen im Schulkontext insgesamt sowie zu den wahrgenommenen Veränderungen sozialen Erlebens und Verhaltens der Schüler*innen während des Distanzlernens und nach der Rückkehr in den Präsenzunterricht befragt wurden. Zudem wurde im Rahmen der Studie untersucht, ob und, wenn ja, wie Lehrkräfte didaktisch-methodisch während der Zeit der Pandemie unter den Bedingungen des Szenarios C (Homeschooling) und der anschließenden Rückkehr in den Präsenzunterricht in Szenario A bzw. B (unterschiedlich abgestufte Hygienemaßnahmen) soziales Lernen bei Schüler*innen förderten und Unterstützung boten, um deren freundschaftliche Beziehungen untereinander zu pflegen. Als besonders bedeutsam erwies sich hierbei, einen sozialen Rahmen zu finden, um auch weiterhin die Klasse als sozialen Raum erfahrbar zu machen. Hierzu gehörte etwa, gemeinsam in den Schultag zu starten und diesen auch digital gemeinsam zu beenden. Ebenfalls wurden verschiedene soziale Spiele und Challenges eingesetzt, um jenseits des fachlichen Lernens Impulse zu bieten. Aber auch fachliches Lernen kann als kooperatives Lernen etwa in digitalen Einzelbreakout-Räumen angeboten werden, um die Interaktion in Kleingruppen zu stärken. Die Rolle der strukturellen Möglichkeiten der Schule fließt hierbei ebenfalls ein. Als wie zentral die Schulleitung den sozialen Aspekt wahrnimmt, wirkt stark auf das Vorgehen der Einzellehrkraft zurück.
Keywords