Filozofija i Društvo (Jan 2012)

Phänomenologisch-kritische Destruktion des Aprioriproblems beim frühen Heidegger

  • Radinković Željko

DOI
https://doi.org/10.2298/FID1204251R
Journal volume & issue
Vol. 23, no. 4
pp. 251 – 268

Abstract

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Der Beitrag prüft zunächst, inwiefern beim frühen Heidegger (vor Sein und Zeit) eine Verschiebung des Schwerpunktes von dem umweltlichen Charakter der Erlebnisse auf das ‚faktisch‘ daseiende Leben bzw. auf das Phänomen ‚Ich bin‘ zu beobachten ist. Es gilt, den Seinssinn vom ‚Ich bin‘ zu fassen und zwar, indem der Unterschied der Selbsterfahrung zum reflexiv-theoretischen Einstellung bestimmt wird. Diese Bestimmung soll von allen Regions - und Sachgebietsfremdheiten ferngehalten werden. Die Individuation des ‚Ich bin‘ soll nicht als Vereinzelung im Hinblick auf das Allgemeine, sondern als das historische Vereinzelung gefasst werden. Der Seinssinn als Existenzsinn ist in der Eigener­fahrung zu fassen und hat einen Vollzugscharakter. Die Grunderfahrung des Selbst bzw. die Geschichtlichkeit des Vollzuugscharakters des Selbst werden in ein neues grundlegendes Verhältnis zu Apriorität gesetzt. Die zentrale Rolle kommt dabei der Destruktion des historischen Horizontes des Aprioriproblems, worunter eine Radikalisierung der Phänomenologie zu verstehen ist, die versucht, die eigene Geschichtlichkeit bzw. geschichtliche Situation immer ursprünglicher zu vollziehen. Es wird die inhaltliche Struktur des Aprioriproblems geklärt, indem die Geschichte des Aprioriauffassungen nach dem Grad ihrer Daseinsim-manenz bestimmt werden. Die Destruktion des Aprioriproblems wird an den rekonstruktiven Psychologie Paul Natorps und der Kritik der historischen Vernunft Wilhelm Diltheys versucht, wobei diesen die Verdinglichung der Sphäre des Lebendigen vorgeworfen wird.

Keywords