Julius-Kühn-Archiv (Jan 2018)

Resistenzsituation bei Ackerfuchsschwanz (Alopecurus myosuroides) in Niedersachsen und Maßnahmen zur langfristigen Resistenzvermeidung

  • Goßswinth Warnecke-Busch,
  • Dirk Michael Wolber,
  • Lisa Köhler,
  • Matthias Breiding

DOI
https://doi.org/10.5073/jka.2018.458.019
Journal volume & issue
no. 458
pp. 132 – 142

Abstract

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Herbizidresistenzen lassen ganze Wirkstoffgruppen weltweit wegfallen. In Deutschland zeigt sich dieses Phänomen bei Alopecurus myosuroides auch auf vielen niedersächsischen Flächen. Beginnend in den Flussund Küstenmarschen Niedersachsens, die seit Jahren intensiv in engen Getreidefruchtfolgen bewirtschaftet werden, breiteten sich die Herbizidresistenzen in den vergangenen 10 Jahren auch auf die Löss- und tonhaltigen Standorte in der Mitte und im südniedersächsischen Hügelland aus. Neben den Wirkstoffgruppen der ACCase-Hemmer und Photosynthesehemmer sind zunehmend die ALS-Hemmer resistenzgefährdet. Diese Entwicklung wurde besonders aufgebaut durch einseitigen Herbizideinsatz, enge Getreidefruchtfolgen (Winterweizen-Winterweizen – Raps) und zunehmenden Pflugverzicht. Alopecurus myosuroides zeigt auf vielen Standorten bereits multiple Resistenzen gegen mehrere Wirkstoffgruppen. Samenproben von Monitoringflächen wurden in den Jahren 2007 – 2016 in 541 Biotestungen im Gewächshaus mit jeweils unterschiedlichen Wirkstoffen aus den verschiedenen HRAC-Gruppen (vgl. Tab. 1) getestet. In 40 % (214 Proben) der untersuchten 541 Alopecurus myosuroides – Herkünfte wurden in den vergangenen 10 Jahren eine ALS-Resistenz gegenüber Atlantis WG nachgewiesen. Diese 214 gegenüber Atlantis WG resistenten Proben zeigten teilweise auch Resistenzen gegenüber anderen Wirkstoffen der HRAC-Gruppe B, aber auch gegenüber Wirkstoffen aus der HRAC-Gruppe A und C.