Journal für Kulturpflanzen (Aug 2022)
Isolierung und Charakterisierung von pilzlichen Erregern des Schwarzen Rindenbrandes an Apfelbäumen mit Hilfe des „Apfeltests“
Abstract
In den letzten, häufig von Trockenheit geprägten Jahren hat sich der Schwarze Rindenbrand an Apfel- und Birnenbäumen in verschiedenen Teilen Deutschlands zunehmend zu einem Problem entwickelt. Ziel der vorliegenden Arbeit war es daher, methodische Grundlagen zur Isolierung der Erreger aus Apfelbäumen und ihrer Charakterisierung im Labor zu erarbeiten. Die Experimente beinhalteten die klassische Isolierung durch Auslegen von erkranktem Gewebe auf Agarmedien sowie ein in der Literatur als „Apfeltest“ beschriebenes Verfahren, bei dem befallene Rinde in Apfelfrüchte gesteckt wird. In der Folge reichern sich Pathogene im Gewebe an und können aus den entstehenden Faulstellen isoliert werden. Aus dem Stammholz eines im Wipfelbereich welkenden Baumes wurden nach Auslegen auf Agarmedium Trametes versicolor, Diaporthe eres sowie Diplodia seriata (bekannt als einer von mehreren Erregern des Schwarzen Rindenbrandes) isoliert. Diese Art wurde auch nach Auslegen befallener Rinde auf Kartoffel-Dextrose-Agar erhalten, ebenso wie Diplodia malorum. Durch Einstecken befallener Rindenstücke in Apfelfrüchte wurden weitere Isolate von D. malorum, drei Isolate von Diplodia bulgarica sowie Lambertella corni-maris, Penicillium sp. und Sclerotinia sclerotiorum gewonnen. Im Biotest mit künstlicher Inokulation mit Reinkulturen riefen die drei letztgenannten Isolate, alle Diplodia-Isolate sowie Diaporthe eres Fruchtfäulen hervor. Die Diplodia-Arten wurden darüber hinaus hinsichtlich der Geschwindigkeit des Hyphenwachstums und der Sporenmorphologie charakterisiert.
Keywords