Вестник Самарского университета: История, педагогика, филология (Nov 2021)

Der Duden, die Genera und die Geschlechter

  • N. R. Wolf

DOI
https://doi.org/10.18287/2542-0445-2021-27-3-96-110
Journal volume & issue
Vol. 27, no. 3
pp. 96 – 110

Abstract

Read online

Anlass fr diesen Aufsatz ist die Tatsache, dass die Duden-Redaktion bei zahlreichen Personenbezeichnungen das sog. generische Maskulinum wegdefiniert hat. Das Anfang 2021 erschienene online Wrterbuch gibt als Bedeutungserklrung des Substantiv der Arzt folgende Beschreibung an: mnnliche Person, die nach Medizinstudium und klinischer Ausbildung die staatliche Zulassung (Approbation) erhalten hat, Kranke zu behandeln (Berufsbezeichnung). Demgegenber hie es im Duden Universalwrterbuch von 2015: jemand, der nach Medizinstudium und klinischer Ausbildung die staatliche Zulassung (Approbation) erhalten hat, Kranke zu behandeln (Berufsbezeichnung). Der Aufsatz versucht, wieder einmal zu berprfen, ob es das generische Maskulinum als geschlechtsbergreifende oder besser: geschlechtsneutrale Bezeichnung gibt oder ob es, nicht zuletzt aufgrund des jahrhundertelangen Einflusses des Patriarchats auf die Sprachentwicklung, sich doch um den Ausdruck mnnlicher Vormacht handelt. Dabei werden sowohl das Problem Genus als auch der Begriff generisch untersucht und auf seine Bezeichnungsfunktion hin getestet. Schlielich soll auch berprft werden, ob die Sprache tatschlich die Wirklichkeit widerspiegelt und ob die Sprache wirklich alle Phnomene in der auersprachlichen Realitt benennen muss. Dazu kommt natrlich auch die Frage, ob die Duden-Redaktion ihre Kompetenzen richtig interpretiert (hat).

Keywords