Austrian Law Journal (Dec 2017)
Cyber Crime – Der digitalisierte Täter
Abstract
Der vorliegende Kommentar bezieht sich auf den Beitrag „Cyber Crime – der digitalisierte Täter“ von Susanne Reindl-Krauskopf (ALJ 2/2017, 110). Die Computerkriminalität ist aktuell wohl eines der am schnellsten wachsenden, aber auch unterschätztesten Kriminalitätsfelder und damit bereits zu einem massiven faktischen Problem in der Gesellschaft geworden. Allein im Jahr 2016 gab es in Österreich 13.103 Anzeigen wegen Cybercrime-Delikten. Obwohl Cybercrime-Phänomene in allen Lebensbereichen zunehmen, sind sie noch nicht wirklich in der Rechtsprechung angekommen, was die äußerst wenigen Verurteilungszahlen bestätigen. Dies beruht auf folgenden Gründen: Faktische Probleme der Täterausforschung in der informationstechnischen Umgebung, strafprozessuale Schwierigkeiten hinsichtlich IT-spezifischer Ermittlungsmaßnahmen insb bei Auslandsbezug und nicht zuletzt konzeptionell verbesserungsfähige Computerdelikte. Die der Computerkriminalität zugrundeliegenden informationstechnischen Konzepte machen sie sehr facettenreich, weshalb die im Hauptvortrag von Reindl-Krauskopf diskutierten Phänomene lediglich eine kleine Auswahl an Erscheinungsformen der Computerkriminalität darstellen. In meinem Kommentar zu diesen Beispielsfällen, werde ich einige neue Herausforderungen für das Strafrecht dogmatisch sowie rechtspolitisch näher beleuchten.
Keywords