o-bib. Das offene Bibliotheksjournal (May 2023)
Alles unter Kontrolle?
Abstract
Das Bildarchiv der ETH-Bibliothek in Zürich mit 3,6 Millionen Fotografien aus der Zeit zwischen 1860 und heute ist eines der größten historischen Bildarchive der Schweiz. Seit 2021 setzt das Bildarchiv nebst der herkömmlichen intellektuellen Erschließung auch künstliche Intelligenz für die inhaltliche Bilderschließung sowie für die Übersetzung von Metadaten ein. Die Ergebnisse sind gut. Die Nutzenden profitieren von zusätzlichen Recherchemöglichkeiten. Die automatisch generierten Tags (Autotags) sind näher an der Alltagssprache und gehen auch mehr ins Detail. Das Bildarchiv nutzt das Autotagging komplementär: Es ersetzt die intellektuelle Arbeit der Beschlagwortung nicht, sondern ergänzt sie. Während die Rechendauer beträchtlich ist, ist der finanzielle Aufwand vernachlässigbar.Angesichts der über 16 Monate dauernden Initialbearbeitung stellte sich die Frage, ob sich der Rechenaufwand zum Erzeugen der Autotags überhaupt lohnt. Eine Onlineumfrage brachte Erkenntnisse zur Akzeptanz der Autotags einerseits und den Recherchetechniken der Nutzenden andererseits.
Keywords