Raumforschung und Raumordnung (Jan 1990)

Siedlungsstrukturforschung und -planung auf dem Gebiet der DDR

  • Konrad Scherf

DOI
https://doi.org/10.14512/rur.1786
Journal volume & issue
Vol. 48, no. 4,5

Abstract

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Zunächst werden Ergebnisse der Siedlungsstrukturforschung und -planung unter den bisherigen gesellschaftlichen und Planungsbedingungen in der DDR dargestellt. Dabei werden Beziehungen zu Strukturveränderungen auf dem Lande, zur politisch-administrativen Territorialgliederung sowie zu räumlichen Konzentrations- und Umverteilungsprozessen innerhalb der Siedlungsstruktur untersucht. Theoretische und methodische Ausführungen zur Siedlungsstrukturplanung beziehen sich auf die Anwendung des Zentrale-Orte-Prinzips, auf die Trennung von Stadt- und Gebietsplanung, auf Siedlungsnetzkonzeptionen auf regionaler Ebene, Siedlungskategorien und Stufen der infrastrukturellen Ausstattung sowie auf systemtheoretische Forschungs- und Planungsansätze. Ausgehend von den sich seit Herbst 1989 vollziehenden grundsätzlichen gesellschaftlichen Veränderungen werden Gedanken über die künftige Siedlungsstrukturentwicklung, -planung und -forschung geäußert. Dabei werden Bezüge zur Marktwirtschaft und kommunalen Selbstverwaltung sowie zur Verwaltungsund Gebietsreform hergestellt. Der Analyse und Bestimmung zentraler Orte und ihrer Verflechtungsbereiche (Einzugsgebiete), der Untersuchung der Siedlungsstruktur in agglomerierten Räumen und Gebieten tiefgreifenden Strukturwandels wird besondere Aufmerksamkeit geschenkt. Abschließend wird für eine enge Verbindung von Raumordnung, Stadt- und Regionalplanung durch die Schaffung einer integrierten Gebietsplanung plädiert.