Raumforschung und Raumordnung (Jan 1992)

Grenzen regionaler Kaufkraftuntersuchungen

  • Franz Kohlhuber

Journal volume & issue
Vol. 50, no. 1,2

Abstract

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Der Beitrag versucht, die Grenzen regionaler Untersuchungen zur Kaufkraft der privaten Haushalte aufzuzeigen. Zu diesem Zweck werden die wesentlichsten “Bausteine” des Kaufkraftbegriffs, insbesondere dessen Preis- und Einkommenskomponente, auf die Verfügbarkeit hinreichend regionalisierter und aktueller statistischer Informationen hin untersucht. Als Ergebnis zeigt sich, daß der Anspruch einer verfeinerten regionalen Tiefengliederung, ausgehend von Bundes- über Landes- auf Kreis- und Gemeindeebene, gleichzeitig mit einer Verminderung spezifischer Strukturdaten verbunden ist und der Begriff Kaufkraft inhaltlich sehr bald nicht mehr abgedeckt werden kann. Dies liegt vor allem daran, daß auf tieferer regionaler Ebene die Möglichkeiten einer Preisbereinigung fehlen und damit Realeinkommensgrößen schlechthin nicht darstellbar sind. Andererseits ist auch für die Quantifizierung der vielfältigen Umverteilungsvorgänge, welche auf die Primäreinkommen einwirken, nur eine unzureichende Datenbasis vorhanden, so daß auch das verfügbare (Nominal‑)Einkommen lediglich in sehr begrenzter regionaler Differenzierung ermittelt werden kann. Für kleinere Gebietseinheiten verbleibt als fundierter statistischer Einkommensindikator allein das im Rahmen der 3jährigen Lohn- und Einkommensteuerstatistiken erfaßte “steuerbare Einkommen”. Diese Daten sind jedoch als einzige wesentliche Basis für Kaufkraftuntersuchungen als unzureichend anzusehen.